Monthly Archives: November 2014

Urteilsverkündung am 4. Dezember

****English below****

Am 4. Dezember 2014 wird der Prozess gegen die 8 wegen Schlepperei Angeklagten in Wiener Neustadt vermutlich (vorerst) ein Ende finden. Die letzten Monate haben vieles bewiesen, nicht aber die Schuld der Angeklagten. Stattdessen zeigte sich der Rassismus von dem die Ermittlungen der Polizeibeamten und später die Gerichtsverhandlung geleitet waren unter anderem in schlichtweg falschen Übersetzungen, monatelanger juristisch kaum begründeter Untersuchungshaft und dem grundlegenden Unverständnis für die oftmals prekäre Lage von Migrant_innen in Österreich. Continue reading

Prozessbericht vom 40. Verhandlungstag am 19. November 2014

In der heutigen Verhandlung hat die Richterin begonnen, alles was bei den bisherigen Verhandlungstagen Thema im Gerichtssaal war, noch einmal zu verlesen, bzw. zusammengefasst vorzutragen. Das Ganze deswegen, weil ausschließlich Sachverhalte, die im Gericht dezidiert besprochen werden und somit Eingang ins Gerichtsprotokoll finden, zur Urteilsbegründung durch den Schöffensenat herangezogen werden dürfen. Continue reading

Prozessbericht vom 39. Verhandlungstag am 12. November 2014

Für den heutigen Tag waren zwei Zeuginnen der Verteidigung geladen (9.00-15.30). Die Richterin hatte sie jedoch zunächst vergessen und die beiden mussten den halben Tag draußen warten, um dann nach der Pause kurz befragt zu werden. Ihre Aussagen über die verschiedenen Lohnarbeiten eines der Angeklagten sollten vor allem den Vorwurf der Gewerbsmäßigkeit widerlegen. Continue reading

Prozessbericht vom 36. Verhandlungstag am 3. November 2014

**Deutsch unten**

Today the point VV of the charge was the main topic. We were listening to many phone recordings, again some wrong translations were discovered. One of the accused was talking on the phone about meeting a friend at Wien Meidling, the police translated the word „Lohn“ (salary) which was not part of the talk at all. The sentence „come to Vienna, and then let’s see what we’ll do“ was interpreted as if the accused was talking about some kind of criminal business. In another context nobody would think of it as anything else but a common phrase used between friends who want to meet and spend time together. As usual this fact did not get much attention and the trial passed on as if nothing had happened. Continue reading

Prozessbericht vom 35. Verhandlungstag am 28. Oktober 2014

Langsam aber doch, scheint sich der Prozess in Richtung Ende zu bewegen.
Es wurde bis jetzt so gut wie jedes abgehörte Telefongespräch im Prozess auf irgendeine Art und Weise thematisiert (die Richterin hat es erwähnt, die deutsche Übersetzung vorgelesen oder das Original abgespielt und oft die Angeklagten zu ihnen befragt). Nur die Anklagepunkte VV und XX fehlen noch. In den folgenden Tagen werden wahrscheinlich noch von der Polizei später nachgereichte Aktenteile behandelt und die Beweisanträge der Verteidigung stehen noch aus. Continue reading